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Charlotte Warburton und das Café aus der Vergangenheit

Wir schreiben den Morgen des 18. Juni 1968 in Tunbridge Wells, als Frau Charlotte Warburton das Haus mit ihrem Mann verließ, um in der Stadt einkaufen zu gehen. Im Stadtzentrum angekommen, entschlossen sie für eine Weile getrennte Wege zu gehen und sich später wieder zu treffen. Als sie bei ihrem üblichen Lebensmittelhändler nicht ihre eine bestimmte Kaffeemarke finden konnte, ging sie in einen Supermarkt in der Calverley Road. Als sie den Laden betrat, sah sie durch einen Eingang in der linken Wand ein kleines Café. Sie hatte vorher nie bemerkt, dass es dort ein Café gab. Es war ziemlich altmodisch mit holzgetäfelten Wänden. Es gab keine Fenster, und der Raum wurde von einer Reihe elektrischer Glühbirnen mit mattierten Schirmen erhellt.

 

Zur damaligen Zeit empfand sie nichts Seltsames an der Szene. „Zwei Frauen in ziemlich langen Kleidern saßen an einem Tisch und etwa ein halbes Dutzend Männer, alle in dunklen Lounge-Anzügen, saßen an den anderen Tischen weiter hinten im Raum“, sagte sie. „Alle Leute schienen Kaffee zu trinken und sich zu unterhalten ... ein normaler Anblick für eine Landstadt um elf Uhr morgens.“

Urheberrecht: ©Tania Zbrodko

Frau Warburton blieb nicht, aber sie bemerkte sicherlich weder damals noch für mehrere Tage irgendetwas Unrechtes. Auch die eher förmliche und leicht schiefe Kleidung machte auf sie keinen unmittelbaren Eindruck. Auch die Tatsache, dass die Kunden sich unterhielten und keine Geräusche von ihnen kamen, ließ sie nicht an ihren Sinnen zweifeln. Sie bemerkte auch nicht, dass es nicht nach Kaffee roch.

 

Hier liegt eindeutig etwas Merkwürdiges vor. Doch ohne die Umstände, in denen sie sich befand und sie in Frage zu stellen, verließ Frau Warburton munter das Café und ging ihrem Mann entgegen. Und sie deutete ihm gegenüber nicht an, dass die Szene im Café irgendwie seltsam schien.

 

Als sie bei ihrem nächsten Einkaufsbummel nach Tunbridge Wells kamen, beschloss Frau Warburton, ihren Mann in das Café einzuladen. Oder besser gesagt, sie hoffte, ihn dorthin bringen zu können. Aber natürlich fanden sie den Ort nie, obwohl sie die Straße rauf und runter absuchten. Im Supermarkt wurden ihnen gesagt, dass es dort kein Café gebe. Sie muss im falschen Gebäude sein. Dabei erfuhren sie von einem Angestellten des Kosmos Kinema, die auf dem Gelände des Supermarkts gestanden hatte, dass sie sich an den Verfassungsverein von Tunbridge Wells wenden sollten. Von einem Steward wurden ihnen mitgeteilt, dass der Verfassungsverein einst die Räumlichkeiten neben dem Kosmos besessen hatte, das jetzt in den Supermarkt eingegliedert wurde. Der Club hatte damals einen Versammlungsraum und dahinter eine kleine Bar mit Tischen für Erfrischungen. Die Beschreibung von Frau Warburton stimmte genau mit dem alten Erfrischungsraum des Clubs überein.

 

Die Bar, das Kino und der Versammlungsraum seien alle vor Jahren verschwunden, wurde ihr mitgeteilt. Doch am 18. Juni 1968 war sie für einen kurzen Moment in die Vergangenheit gereist und hatte, wie andere an Zeitsprüngen Beteiligte, ohne Frage den Ort akzeptiert, an dem sie sich befand. 

 

Leider ist nicht bekannt, in welchen Jahren der Club die Inneneinrichtung hatte, wie es Frau Warburton beschrieben hatte. Man kann aber mit Sicherheit davon ausgehen, dass es bestimmt einige Jahre waren, wenn nicht sogar Jahrzehnte.

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